Der Blockbau.
1. Allgemeines
Der
Blockbau ist neben dem Pfahlbau eine der ältesten Holzbauweisen überhaupt.
Anfangs wurden hier die Hölzer einfach nur übereinander geschichtet.
Sie wurden nicht, oder nur wenig behauen. An ihren Enden überkreuzten sich
die Hölzer. Bei den einzelnen Lagen selbst wechselte man immer mit Wipfel-
und Stammende, um eine einigermaßen grade Wand zu erhalten. Die Fugen, welche
hierbei entstanden wurden mit Lehm und Moos ausgestopft und manchmal mit einem
Kalkanstrich versehen. Das Holz war in den meisten Fällen Nadelholz, wie
z.B. Kiefer, Fichte, Tanne etc., da diese Sorten in den Blockbaugebieten (Nord-
und Osteuropa, sowie den Alpenraum) fast ausschließlich vorkamen.
Erhaltengeblieben ist aus dieser Anfangszeit fast nichts, aber durch Überlieferungen
weiß man, dass die Blockhäuser oft einfach und schmucklos gehalten
waren. Für das Fundament dienten zunächst lose hingelegte Steine, später
mauerte man aber auch das Fundament. Die Häuser waren meist eingeschossig,
das Dach manchmal abgewalmt und die Eingangstür lag an der Hauslängsseite.
Es gab aber auch Sonderkonstruktionen, bei denen der Blockbau mit dem Ständerbau
kombiniert wurde. Diese Ständerkonstruktion konnte entweder am Giebel oder
an der Hausseite vorkommen.
Da beim Blockbau jede Öffnung für ein Fenster oder eine Tür eine
Gefährdung der Konstruktion darstellte, wählte man oft nur kleine Öffnungen.
Für die Türen wurden dann aber doch Türständer eingefügt,
womit der Blockbau also meistens Ständerbauelemente aufwies. Doch auch mit
dem Mauerbau, dem ausgeblockten Ständerbau und dem Fachwerkbau ging der Blockbau
Kombinationen ein. Die Kombination mit dem Fachwerkbau ergab unter anderem den
sog. Umgebindebau , welcher
auf einer eigenen Seite dargestellt wird.
Der Blockbau ließ sich auch sehr gut für den Stockwerksbau verwenden.
Hervorschießende Hölzer ließen dabei Vorkragungen entstehen.
Diese Vorkragungen wurden unter anderem für Giebel- oder Seitenlauben genutzt.
Ebenso wurden die hervorkragenden Hölzer mit Verzierungen versehen. Im Spreewald
z.B. ließ man am Giebel die Windbretter überstehen um sie dann zu verzieren.
Es entstanden dabei Figuren, wie z.B. die überkreuzten Pferdeköpfe,
aber auch Schwäne oder ein Kreuz zierten die Dächer.
Noch kunstvoller gestaltete Häuser gab es in Ostpreußen. Hier wurden
die Enden der Hölzer mit Schwalbenschwanzverbindungen gesichert. Neben den
Haustüren gab es Ständer, welche ebenfalls verziert wurden.
In Bayern kam es oft vor, dass an das Blockhaus Stallungen, Werkstätten,
Räume für Wagen und Geschirr etc. angebaut wurden. Die hier entstandenen
Häuser hatten einen weiten Traufüberstand. Reich verziert waren hier
die Hölzer, welche überstanden um die Galerie zu tragen.
Noch gesteigert wurde diese Verzierung in in Tirol und in der Schweiz. Es entwickelten
sich sogar eigene Stile. Im Gegensatz zu den bisher genannten Blockhäusern
hatten die hier entstandenen Häuser ein sehr viel flacheres Dach, dessen
Dachschindeln mit Steinen beschwert wurden. Bei den Wänden standen die Hölzer
der Querwände über die Längswände vor. Auch hier gab es mehrgeschossige
Bauten und ebeso trugen auch hier die vorkragenden Hölzer die Galerie.
Der Blockbau war ursprünglich ein repräsentatives Zeichen seiner Bewohner.
Mit dem Aufkommen des Steinbaus änderte sich das jedoch. Nun konnten sich
nur noch Tagelöhner oder ärmere Menschen grade so ein Blockhaus leisten.
In den Städten kam der Blockbau gar nicht mehr vor. Hier wurde der gemauerte
Bau vorgezogen. Holzhäuser waren hier nur noch als Ständerbohlenbau
oder als Fachwerkbau vertreten.
Auf
der nächsten Seite berichte ich über die Art und Konstruktion der Blockbauten
im Detail.
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