Der Ständerbohlenbau.
Bei
dieser Bauweise handelt es sich um eine reine Holzbauweise, der vor 1500 eine
sehr große Bedeutung zugeschrieben wurde. Hierbei handelt es sich um eine
hochausgebildete Bauweise, die nur von Fachleuten, also Zimmerern, ausgeführt
werden konnte. Mit dem Fachwerk ist sie alle mal ebenbürtig (der Fachwerkbau
entwickelte sich zum Teil ja auch aus dem Ständerbohlenbau). Im frühen
Mittelalter wurde der Ständerbohlenbau z.B. für Kirchen und Adelsbauten
genutzt.
Bei der Ständer-Bohlen-Bauweise wurden in weitem Abstand senkrechte, kantige
Hölzer aufgestellt. Zwischen diesen Hölzern wurden Bohlen eingefügt,
die entweder auch senkrecht standen, oder waagerecht übereinandergeschichtet
wurden. In die senkrechten Hölzer wurden sie mittels einer Nut eingelassen.
Entweder waren sie bündig zu den Ständern, oder sie sprangen etwas zurück.
Dies alles stand auf einer Schwelle, welche ein Hauptkonstruktionsmerkmal dieser
Bauweise ist. Die anderen Hauptkonstruktionsmerkmale sind die Ständer und
das Rähm.
Die obere Befestigung der Ständer und Bohlen geschah durch Rahmenhölzer
(Rähm). Die Ständer hatten unterschiedliche Höhen. Mal waren sie
nur stockwerks hoch, mal reichten sie durch mehrere Geschosse. In die Schwelle
wurden sie eingezapft.
Die Aussteifung der Wände geschah auch hier schon durch schräge Bänder,
welche an die Bohlen angeblattet wurden.
Meistens hatten diese Häuser ein Kehlbalkendach, da diese Dachform in sich
steif ist (unverschiebliches Dreieck) und somit kaum Schub auf die Seitenwände
ausübte, welche trotz der Bänder wenig steifigkeit hatten.
Eine besondere Variante des Ständerbohlenbaus ist der ausgeblockte Ständerbohlenbau.
|