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Die Kluft der Zimmerer. Die »echte« Kleidung eines Zimmerers.

Autor(en): Mareike Schaal.

Zu einem richtig zünftigen Zimmerer gehört natürlich auch die passende Kleidung, Kluft genannt. Auch diese Kluft ist bestimmten Regeln unterworfen, welche hier erklärt werden sollen. Die Kluft sollte immer in Ordnung gehalten werden! Außer der Kleidung gibt es für den zünftigen Gesellen auch Zunftschmuck besonderer Art. Dieser ist zwar kein Muss, sieht aber trotzdem schick aus.

I. Der Hut.

Bei dem Hut handelt es sich entweder um einen Schlapphut, einen Zylinder oder einen Koks. Der Hut hat eine besondere Bedeutung. Er steht als Zeichen des freien Mannes, was gerade im Mittelalter keine Selbstverständlichkeit war. Der Geselle wurde ja auch zu Beginn seiner Wanderschaft frei gesprochen.

II. Die Staude.

Bei der Staude handelt es sich um ein kragenloses, weißes Hemd.


Abbildung 1. »Die Kluft eines Zimmerers«.

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III. Die Weste.

Über dem Hemd wird die Samt- oder Manchesterweste getragen. Sie ist mit Perlmuttknöpfen besetzt. Die Perlmuttknöpfe müssen so angenäht werden, dass das Garn den Buchstaben »Z« bildet. Bei den Vogtländern wird ein »V« verlangt. An der Weste befinden sich 8 Knöpfe.

IV. Die Jacke.

Passend zur Weste folgt die Samt- oder Manchesterjacke, welche ebenfalls mit Perlmuttknöpfen besetzt ist. Hier dürfen es aber nur 6 Knöpfe sein!

V. Die Hose.

Auch die Hose besteht aus Samt- oder Manchesterstoff. Richtig zünftig ist die Hose nur dann, wenn sie mindestens einen Schlag von 65 cm am Hosenbein vorweisen kann. Es gibt allerdings auch Zunfthosen ohne Schlag, genauso gibt es aber auch Hosen mit 100 cm Schlag.

VI. Die Schuhe.

Beim Schuhzeug handelt es sich um schwarze Schuhe oder Stiefel.

VII. Die Ehrbarkeit.

Ganz besonders wichtig ist die Ehrbarkeit, bei der es sich um ein krawattenähnliches Stück Stoff handelt, welches, je nach Schachtzugehörigkeit, eine andere Farbe hat (siehe auch den Bericht: Die Zünfte) und mit einem Handwerkswappen (eine Stecknadel) am Hemd befestigt wird.

VIII. Der Ohrring und seine Bedeutung.

Jeder Geselle auf Wanderschaft trägt im linken Ohr einen Ohrring. Der Ohrring enthält neben dem Handwerkswappen noch einen sechszackigen Stern, da angeblich der erste Maurer ein Verehrer des jüdischen Königs Salomo gewesen sei. Der Ohrring war aus purem Gold und diente nicht selten nach dem Tode eines reisenden Gesellen als Kapital für sein Begräbnis.

IX. Die Zunftuhrkette.

An der Zunftuhrkette befinden sich Wappen der Städte, in denen der Geselle gearbeitet hat.

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